Vertrauensarbeitszeit – Das Maximum an Flexibilität
Flexibler Arbeiten als mit Vertrauensarbeitszeit ist kaum möglich. Allerdings bringt dieses Arbeitsmodell auch hohe Anforderungen für Unternehmen und Mitarbeitende mit sich.
Bei der Vertrauensarbeitszeit steht nicht die zeitliche Präsenz der Arbeitnehmer im Vordergrund, sondern die erbrachten Leistungen. Dafür müssen diese vorher klar von den Vorgesetzten in Zielvereinbarungen definiert werden. Auch wenn die Arbeitszeit rein rechtlich dennoch erfasst werden muss und auch vertraglich vereinbart ist, so kontrollieren Arbeitgeber diese nicht.
Wann und wo die Beschäftigten ihre Arbeit erledigen, bleibt somit zum Großteil ihnen überlassen. Angewendet werden kann die Vertrauensarbeitszeit vor allem für Unternehmen deren Angestellte weitgehend autonom arbeiten können.
Ohne gegenseitiges Vertrauen geht es nicht
Ein Maximum an Flexibilität bedeutet auch ein Maximum an Vertrauen. Arbeitnehmer müssen ihre Arbeitsaufgaben und ihre Arbeitszeit selbstverantwortlich gestalten und Arbeitgeber müssen im Gegenzug darauf vertrauen, dass die getroffenen Zielvereinbarungen eingehalten werden.
Führungskräfte benötigen aber auch eine gewisse Erfahrung, um realistische Ziele zu setzen und diese unabhängig von der Arbeitszeit objektiv bewerten zu können. Gleichzeitig müssen trotzdem gewisse Regeln vereinbart werden, wie mit Überlastung oder auch mangelnder Auslastung umgegangen wird und in welchem zeitlichen Rahmen die wöchentliche vereinbarte Arbeitszeit erfüllt sein muss.
Also tatsächlich innerhalb einer Woche oder im Schnitt innerhalb eines oder mehreren Monaten. So können sich beide Seiten sicher sein, dass auf die Bedürfnisse eingegangen wird.
Ergebnisorientierung statt Zeitabsitzen bei der Vertrauensarbeitszeit
Wenn die Leistung der Mitarbeiter nicht an der Zeit gemessen wird, die sie im Unternehmen verbringen, müssen Arbeitsergebnisse die erbrachte Leistung ‚beweisen‘. Das führt ähnlich wie bei einer Arbeit im Homeoffice in der Regel sogar, entgegen der Erwartung, zu mehr Produktivität. Einerseits, weil die Qualität der Mitarbeiter nicht daran ausgemacht wird, wer am längsten im Büro bleibt, sondern an den Ergebnissen, die sie abliefern.
Andererseits führt die Vertrauensarbeitszeit zu mehr Flexibilität und weniger Kontrolle, was zwei wesentliche Faktoren bei der Zufriedenheit der Mitarbeiter sind. Und wie jeder weiß: Zufriedene Mitarbeiter = motivierte Mitarbeiter = gute Arbeit. Und das zahlt sich natürlich für das Unternehmen aus.
Termine vereinbaren mit Vertrauensarbeitszeit
Welche Regelungen können vereinbart werden, um die Abstimmung von Terminen zu vereinfachen? Wer Vertrauensarbeitszeit im Unternehmen lebt, muss auch einige Begleiterscheinungen in Kauf nehmen. Dazu gehört mit Sicherheit die erschwerte Terminvereinbarung.
Dazu können aber auch Regelungen getroffen (und im Arbeitsvertrag festgehalten) werden, damit Mitarbeiter zum Beispiel für Besprechungen im Büro anwesend sein müssen. Wer Vertrauensarbeitszeit in etwas abgeschwächter Form einführt, kann dennoch Kernarbeitszeiten oder Kernarbeitstage einführen, um die Terminabsprachen und die Kommunikation innerhalb des Teams zu vereinfachen.
Am Ende zahlt sich Vertrauen allerdings aus und die Angst von Unternehmen, die Kontrolle zu verlieren ist unbegründet. Ist das Modell der Vertrauensarbeitszeit für ein Unternehmen realisierbar, bringt es einige bedeutende Vorteile für das Unternehmen und die Mitarbeiter.
Das Modell Vertrauenszeitarbeit für Arbeitgeber
Das Modell Vertrauenszeitarbeit für Arbeitnehmer
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